In diesem Jahr haben die Bahá'í auf der ganzen Welt, einschließlich der Bahá'í in Erfurt, die Wiederkehr der Geburten des Báb, dem Vorläufer, sowie Bahá'u'lláh, dem Stifter des Bahá'í-Glaubens, am 21. und 22. Oktober 2017 gefeiert. In den Bahá'í-Schriften sind diese beiden Figuren oft bezeichnet als die Zwillings-Manifestationen Gottes, da sie sowohl die Stufe der Manifestation Gottes einnehmen und ihre Offenbarer waren, außerdem ihre Offenbarungen nur 19 Jahre auseinander lagen.
Nach dem Mondkalender sind ihre Geburtstage an zwei aufeinander folgenden Tagen – dem 1. und dem 2. des Monats Muharram-, aber zwei Jahre auseinander 1817/19. "Die Schönheit Abhá [Bahá'u'lláh] wurde zur Morgendämmerung am zweiten Tag des Monats Muharram geboren." Bahá'u'lláh selbst stellt klar, "Der erste Tag dieses Monats war der Geburtstag Seines Vorläufers [des Báb]. Vor Gott gelten diese beiden Tage als ein Tag."
Die von Bahá’u’lláh (dt. „Herrlichkeit Gottes“, 1817-1892) gestiftete Bahá’í-Religion stellt das jüngste Glied in der Reihe der Weltreligionen dar. Ihre Lehren gehen davon aus, dass die ganze Menschheit eine Einheit in der Vielfalt bildet. Nur durch eine an dieser Einheit orientierte geistig-spirituelle Ausrichtung des Einzelnen lässt sich verhindern, dass sich die Menschheit auseinanderentwickelt und den Weltfrieden weiter gefährdet. Bahá’u’lláh erläutert in seinen Schriften dazu wesentliche Aspekte, wie die eigenständige Suche nach Wahrheit, die Gleichberechtigung von Frau und Mann, den Abbau von Vorurteilen, die Stärkung der Einheit in der Familie oder den offenen Meinungsaustausch.